Was ist komitas vardapet?

Komitas Vardapet war ein armenischer Komponist, Musikwissenschaftler, Sänger, Chorleiter, Ethnograph und Musikpädagoge des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er wurde am 26. September 1869 in Kütahya, im heutigen Türkei, als Soghomon Soghomonyan geboren und nahm später den Namen Komitas an.

Er wuchs in einer traditionsreichen Familie auf und zeigte früh Interesse an Musik. Komitas studierte in Berlin und Wien, wo er verschiedene musikalische Disziplinen wie Kirchenmusik, Volksmusik und klassische Musik erforschte. Während seiner Studienzeit nahm er auch Gesangsunterricht und spezialisierte sich auf das Singen der armenischen Liturgie.

Komitas wurde bekannt für seine umfangreiche Sammlung von armenischen Volksliedern, die er aufzeichnete, analysierte und arrangierte. Seine Arbeit als Musikethnograph trug dazu bei, das kulturelle Erbe Armeniens zu bewahren und zu dokumentieren.

Als Chorleiter gründete Komitas den berühmten armenischen Männerchor "Gusan" und den gemischten Chor "Kusan". Er widmete sich auch der Erforschung und Entdeckung alter armenischer Kirchengesänge und schuf neue Kompositionen basierend auf diesen traditionellen Melodien.

Während des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich im Jahre 1915 wurde Komitas Opfer von Verfolgung und Folter. Diese traumatischen Erfahrungen führten zu einer schweren psychischen Erkrankung, die sein weiteres Leben und Schaffen stark beeinflusste. Er verbrachte den Großteil seiner Tage in psychiatrischer Betreuung, aber sein musikalisches Erbe blieb bestehen und beeinflusste zahlreiche nachfolgende Künstler.

Komitas Vardapet starb am 22. Oktober 1935 in Paris, Frankreich. Als wichtige Figur in der armenischen Musikgeschichte wird er heute als Nationalheld und kultureller Botschafter Armeniens verehrt. Seine Werke haben einen großen Einfluss auf die moderne armenische Musik und sein Vermächtnis wird bis heute gepflegt und gewürdigt.